Winter 1953 in Ost-Berlin. Die zweijährige Ursula und ihre Geschwister entgehen nur knapp dem Tod. Von ihrer Mutter verlassen, die sich in den Westen abgesetzt hat, werden die Kinder ausgehungert von ihrem Großvater gefunden. Ursula wird, getrennt von den Schwestern, in dem Kinderheim „Königsheide“ untergebracht, einer Vorzeige-Einrichtung der DDR, in der die Kinder zu mustergültigen „sozialistischen Persönlichkeiten“ entwickelt werden sollen. Für das Mädchen beginnen damit Jahre unvorstellbaren Leids …
Ursula Burkowski beschreibt ergreifend und schlicht ihre Zeit im Kinderheim. Sie erzählt von den ersten Erfahrungen als elternloses kleines Mädchen bis hin zu den alltäglichen Problemen einer heranwachsenden jungen Frau, die langsam beginnt innerlich aufzubegehren gegen die Unfreiheit, der sie ausgesetzt ist. Der Autorin gelingt es mit bewundernswerter Leichtigkeit, ihre Vergangenheit lebendig werden zu lassen und die Leser zu berühren.
„Weinen in der Dunkelheit“, erstmals 1992 erschienen und stark beachtet von den Medien wie der Politik, gilt als ein zentrales Buch zum Thema Heimerziehung. Die Neuausgabe enthält ein aktuelles Vorwort der Autorin, ein Grußwort der thüringischen Stasi-Unterlagen-Beauftragten Hildigund Neubert sowie ausgewählte Pressestimmen.
Weinen in der Dunkelheit
Ursula Burkowski (1951–2019) wuchs in der DDR in einem Kinderheim auf. Ihr 1992 erschienener autobiografischer Bericht Weinen in der Dunkelheit wurde zu einem Bestseller.
Burkowski trat als unermüdliche Streiterin für Kinderrechte und für die Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR auf. Ab 2016 war sie Mitglied des Lenkungsausschusses für den Fond „Heimerziehung in der DDR“.