Justizrat Joachim hat sich in seinem Witwerdasein eingerichtet. Während er als Anwalt noch Ehrgeiz hat, genießt er das beschauliche Leben daheim mit seiner etwas ungelenken Tochter, seiner soignierten Wirtschafterin und seinem ältlichen Bedienstetenpaar. Bis eines Tages eine noch immer attraktive, muntere und lebenskluge Witwe in sein Büro tritt, mit der er vor vielen Jahren ein Techtelmechtel hatte. Plötzlich merkt der Justizrat, dass er eigentlich immer noch jung ist …
Der einst berühmte Kritiker Ernst Heilborn erzählt federleicht und mit feinem Humor die Geschichte einer unverhofften zweiten Jugend im Berlin des Jahres 1910.
Die steile Stufe
Ernst Heilborn, geboren 1867 in Berlin, war über 30 Jahre lang einer der wichtigsten Theater- und Literaturkritiker Berlins. Daneben schrieb er Romane und kulturgeschichtliche Betrachtungen. Wegen seines jüdischen Vaters wurden ihm ab 1933 nach und nach alle Veröffentlichungsmöglichkeiten genommen. 1942 wurde er beim Versuch, die Schweizer Grenze zu überqueren, verhaftet, er starb kurz darauf im Gefängnis.
Broschur, ca. 176 Seiten
Format: 12x19 cm